Sanctus

Das Motiv des Bildes ist ein Freund des Künstlers, der Grazer Videograph Sanctus. Dieser wollte Graf beauftragen, sein Antlitz und das drei weiterer Kollegen auf die Wände seines Grazer Studios zu zeichnen. Graf lehnte ab, er hielte es für zu schade, ein Werk zu machen, das später zerstört werden müsse, etwa wenn Sanctus umzieht oder ein neuer Anstrich gefällig ist. Trotzdem hat ihn Graf in seinem Studio besucht, fotografiert und anschließend für seine Serie Natives gezeichnet.
Der Hintergrund ist bewusst dunkel gehalten, sodass das Motiv aus der Dunkelheit hervortritt. Es ist eines der wenigen Werke, in denen der Künstler mit Farben experimentiert. Das aufgetragene Gelb soll an die Bemalung der Aborigines erinnern, zu denen der Künstler im Vorfeld ausführlich recherchiert hat. Es ist eines der wenigen Bilder, bei denen das Model direkt in das Auge des Betrachters schaut. Graf hält diese Form der Darstellung für besonders riskant: der Betrachter fühlt sich selbst beobachtet und wagt es vielleicht nicht, dem Augenkontakt standzuhalten.
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